Darmkrebs-Vorsorge
Das kolorektale Karzinom gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Die in unserer Gesellschaft verbreitete, ballaststoffarme und fettreiche Nahrung gilt heute neben genetischen Faktoren und chronisch entzündlichen Darmerkrankungen als Hauptrisikofaktor für die Entwicklung eines malignen Darmtumors. Eine frühzeitige Diagnosestellung entscheidet wesentlich über Prognose und zukünftige Lebensqualität des Betroffenen.
Der quantitative Nachweis von okkultem Blut im Stuhl kann mittels des immunologischen Stuhltests iFOBT durchgeführt werden. Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrank- heiten (DGVS) befürwortet, bei Männern ab 45 Jahren mit der Früherken- nung zu beginnen. Ebenfalls empfehlen wir aufgrund der nachweislich hohen Prävalenz zwischen dem 55. und 65. Lebensjahr eine einjährige Kontrolle.
Die Krankenkasse übernimmt die Kosten der Untersuchung ein- mal jährlich ab dem 50. Lebensjahr und alle zwei Jahre ab dem 55. Lebensjahr im Rahmen der gesetzlichen Darmkrebsfrüherkennung.
Blut im Stuhl kann auf das Vorliegen eines Darmtumors hinweisen und sollte durch eine Darmspiegelung weiter abgeklärt werden. Diese Untersuchung weist tumorspezifisches Genmaterial (methylierte DNA) nach und unauffällige Befunde schließen mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Kolontumor aus. Das Verfahren wird auch als „Flüssig-Biopsie“ bezeichnet.