In der aktuellen AWMF-Leitlinie "Nichtalkoholischer Fettlebererkrankungen" sowie in den Empfehlungen der American Association For The Study Of Liver Diseases und den Guidelines des Britischen National Institute for Health und Care Excellence (NICE) wird neben dem Einsatz der transienten Elastographie zur nicht invasiven Einschätzung der Leberfibrose bei Steatosis hepatis bzw. NAFLD auch die Verwendung des Fibrose-Scores FIB4-Index empfohlen.
Der FIB4-Test beruht auf den Basislaborleistungen GOT, GPT und Thrombozytenzahl bzw. kleines Blutbild und kann daher auch im Rahmen der vertragsärztlichen Versorgung durchgeführt werden.
Bei einem FIB4-Score ≤ 1,30 (< 2,0 bei Patienten mit 65 Jahren und älter) wird ein niedrigeres Risiko für eine Leberfibrose angenommen und abhängig vom klinischen Risiko eine Kontrollbestimmung des FIB4-Tests in 2-5 Jahren empfohlen. Bei einem grenzwertigen Ausfall des FIB4-Scores zwischen 1,31-3,25 (Patient > 65 Jahre: 2,0-3,25) wird die Bestimmung des ELF-Tests oder alternativ die transiente Elastographie (TE; z.B. FibroScan®) der Leber empfohlen.
Werte des FIB4-Scores > 3,25 zeigen mit hoher Wahrscheinlichkeit eine fortgeschrittene Fibrose an.
Folglich ist die Weiterbehandlung des Patienten in einem hepatologischen Zentrum angezeigt.
Die für die jeweilige Berechnung zugrunde gelegten Formeln entstammen publizierten Studien. Hinweise und Anregungen nehmen wir gerne entgegen!